Barfen von Katzen – 3 Risiken, die du unbedingt beachten solltest!

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Inhaltsverzeichnis

Der Ausdruck BARF steht für „Biologisch artgerechtes rohes Futter“ und ist eine Ernährungsweise bei Katzen und anderen Haustieren, bei denen überwiegend rohes Fleisch, Fisch und Innereien gefüttert werden.

Einige Haustierbesitzer erweitern den Speiseplan auch noch um rohes Obst und Gemüse, das mit kaltgepressten Ölen ergänzt werden kann.

Bei der Ernährung mit Rohkost wird auf gekochtes Futter und Fertignahrung komplett verzichtet. Barfen soll nach zahlreichen einen positiven Effekt auf die Bildung von Plaque und Zahnstein und damit verbundenen Entzündungen von Mund und Zahnstein haben.

Barfen bringt jedoch nicht nur Vorteile, sondern ist nach dem aktuellen Stand der Forschung mit Risiken verbunden, auf die wir in diesem Artikel eingehen möchten.

1. Risiko: Ungeeignete Futtermittel zum Barfen

Zahlreiche Nahrungsmittel wie Bohnen oder einige Fischsorten (z.B. Hecht, Hering, Kabeljau, Karpfen, Kabeljau, Makrele) enthalten, wenn sie roh sind, schwer verdauliche oder nicht resorbierbare Stoffe und müssen daher vor dem Verzehr gekocht werden. Auch rohes Eiweiß kann den Tieren auf Dauer schaden, da dadurch die Aufnahme des Vitamins Biotin im Körper verhindert wird.

Es gibt andere Nahrungsmittel wie beispielsweise Knoblauch, der für Katzen giftig ist und daher nicht verfüttert werden sollte. Bei Anhängern des Barfens wird Knoblauch jedoch gerne eingesetzt, um den Befall mit Parasiten zu bekämpfen.

Wenn Katzen oder auch Hunde Knoblauch fressen, können schon kleine Mengen Durchfall, Erbrechen, Blutarmut und eine erhöhte Atem- und Pulsfrequenz auslösen und unbehandelt zum Tod deiner Katze führen.

2. Risiko: Hygiene bei Barfen

Insbesondere bei rohem Fleisch ist das Risiko sehr hoch, dass sich Katzen mit Bakterien oder Parasiten infizieren. Gefrorenes Fleisch und Fertigrohfutter, das man in zahlreichen Onlineshops erwerben kann, ist zahlreichen Studien zufolge stark mit Keimen belastet.

Obwohl es bislang keinen Nachweis gibt, dass Katzen sich bei einer Ernährung mit Rohkost vermehrt mit Salmonellen infizieren, sollte man dennoch bedenken, dass oftmals multiresistente Salmonellen in Rohkost entdeckt wurden und gesundheitliche Folgen für deine Katze nicht ausgeschlossen werden können.

Ein weiterer Erreger, die häufig in Barf-Produkten nachgewiesen werden kann, sind die Listerien. Listerien sind Bakterien, die bei Menschen und Tieren zu Bauchschmerzen und Durchfall führen und unbehandelt im weitere Verlauf eine Hirnhautentzündung mit Begleiterscheinungen wie Lähmungen, Zittern, Körperfehlstellungen und Benommenheit hervorrufen können.

Insbesondere für schwangere Frauen ist eine Listerieninfektion sehr gefährlich, da die Bakterien auf das ungeborene Kind übergehen können und zu einer Frühgeburt, schweren Schädigung des Kindes oder sogar zum Tod führen können. Schwangere sollten daher mit den Futtermitteln nicht in Berührung kommen.

Durch die Ernährung mit rohem Fleisch nehmen Katzen meist auch den Erreger Toxoplasmose auf. Leider überträgt sich der Erreger von Katzen auf Menschen, was ihn also auch für dich gefährlich macht. Typische Symptome für eine Infektion mit Toxoplasmose sind:

  • Wiederkehrende Fieberschübe
  • Appetitlosigkeit
  • Bauchschmerzen
  • Atemprobleme
  • Augenentzündungen
  • Störungen des zentralen Nervensystems

Der Tierarzt kann die Infektion mit Toxoplasmose durch Antikörper im Blut nachweisen und mit einem Antibiotikum behandeln.

Da Toxoplasmose sich von Katzen auf Menschen übertragen kann, vor allem durch den Katzenkot, ist auch dieser Erreger insbesondere für schwangere Frauen sehr gefährlich. Zwar sind etwa 40% der Schwangeren bereits unbemerkt mit Toxoplasmose infiziert gewesen.

Sie selbst und ihr ungeborenes Kind sind daher durch Antikörper geschützt. 60% der Schwangeren sind jedoch der Gefahr einer Erstinfektion ausgesetzt. Eine Infektion mit Toxoplasmose ruft in der Schwangerschaft meist zu einer Früh- oder Totgeburt hervor und kann schlimmstenfalls zu einer schweren Schädigung des zentralen Nervensystems führen. Es gibt Fälle, in denen eine Toxoplasmoseinfektion in der Schwangerschaft noch Jahre später zu Augenerkrankungen der Kinder auslöst.

3. Risiko: Fehl- und Mangelernährung

Bislang liegen keine Langzeitstudien darüber vor, welche Folgen die langfristige Fütterung mit Rohkost für Katzen und andere Haustiere haben kann.

Dennoch ist die Gefahr recht groß, dass deine Katze dauerhaft die falschen Nährstoffe erhält. Durch den hohen Anteil an rohem Fleisch nehmen Katzen oft zu viel Protein auf. Schlachtabfälle, die hauptsächlich aus Bindegewebe bestehen, sind schwer verdaulich.

Die Folge sind Blähungen und Durchfall aufgrund der großen Menge an Eiweiß, die unverdaut in den Darm gelangt.

Wenn deine Fellnase dauerhaft zu viel Protein erhält, kann das zu einer Schädigung von Leber und Nieren führen. Insbesondere wenn dein Stubentiger bereits leber- oder nierenkrank ist, solltest du ihn auf keinen Fall barfen.

Wenn Katzen ausschließlich mit Rohkost gefüttert werden sollen, ist es notwendig, dass ein Teil der Nahrung aus rohen Knochen besteht, um den Calciumbedarf deiner Katze zu decken. Jedoch führt eine Tagesdosis von mehr als 10 Gramm Knochen pro Kilogramm Körpergewicht zu Verstopfung.

Wenn du die Knochen beim Metzger kaufst, neigen diese dazu zu splittern und dadurch in den Zahnzwischenräumen steckenzubleiben oder Schädigungen der Speiseröhre und des Magens hervorzurufen.

Das Zerbeißen der Knochen kann unter Umständen auch dazu führen, dass die Zähne deiner Katze brechen. Du solltest daher lieber auf Algenkalk, Eierschalen oder Knochenmehl zurückgreifen.

Im Internet findest du zahlreiche Seiten, auf denen du Futterpläne für Barfen zusammenstellen oder direkt herunterladen kannst. Bei genauerer Betrachtung wirst du feststellen, dass diese Futterpläne nicht den Bedarf an Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen deiner Katze decken können.

Besonders die Calciumversorgung ist oft sehr schlecht. Auf vielen Futterplänen fehlen wichtige Nährstofflieferanten wie Leber und Gemüse, was zu einem Defizit an Vitamin A führt.

Insbesondere bei jungen Katzen und Kätzchen ist ein Nährstoffmangel sehr gefährlich. Während des Wachstums der Tiere die angemessene Mineralstoffversorgung sicherzustellen, ist sehr riskant. Beispielsweise muss ein Kätzchen für das Knochenwachstum ein Vielfachs mehr an Calcium zu sich nehmen wie eine ausgewachsene Katze.

Den Calciumbedarf nur über das Füttern von Knochen zu decken, ist meist nicht ausreichend. Wenn das Kätzchen jedoch nicht die Menge an Calcium aufnehmen kann, die es benötigt, werden daraus innerhalb weniger Monate Skelettprobleme entstehen.

Weitere Informationen zum Thema Barfen findet ihr in diesem Buch:

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