Wenn jemand ein Kätzchen besitzt, lässt sich das oft erkennen, ohne dass derjenige davon erzählt. Nämlich an den Händen. Kätzchen lieben es, beim Spielen auf die Hände loszugehen. Und auch wenn ihre Krallen und Zähne noch winzig sind, hinterlassen sie meist deutliche Spuren auf unserer Haut.
Die meisten Besitzer von Katzen halten dieses Verhalten für niedlich. Da die Verletzungen in der Regel nicht besonders schmerzhaft sind, stört sich auch kaum einer daran. Allerdings wirst du rasch feststellen, dass mit dem Wachstum deiner Katze auch die Schmerzen zunehmen, die die Verletzungen verursachen. Dann wird es höchste Zeit, dem Stubentiger beizubringen, damit aufzuhören.
Wie immer bei Verhaltensproblemen ist es auch hier wichtig, konsequent zu sein und eine gerade Linie zu verfolgen. Wie süß dir also das Verhalten deines kleinen Kätzchens vorkommen mag: Du solltest von Anfang an dafür sorgen, dass sie nicht auf deine Hände losgeht. Damit ersparst du euch beiden die mühevolle Arbeit, ihr die Angewohnheit wieder abzutrainieren, wenn sie größer wird.
Was sind die Gründe für Aggressionen bei Katzen?
Eins vorweg: Katzenkinder sind nicht böse. Wie alle Säugetiere ahmen sie lediglich das Verhalten der Erwachsenen nach. Das dient ihrer Entwicklung und sie lernen daraus. Junge Katzen üben hauptsächlich das Kämpfen und das Jagen. Du kannst diese spielerische Aggression auch bei Kätzchen beobachten, die mit ihren Geschwistern wie wild durch die Gegend toben. Sie trainieren für ihr späteres Leben in der Natur.
Das aggressive Spielen und Toben ist also völlig normal. Blöd ist es nur, wenn deine Hände zum Spielobjekt auserkoren wurden. Du solltest daher Ausweichmöglichkeiten für deine Katze schaffen.
Lege dir eine Zweitkatze zu
Idealerweise hat dein Kätzchen ein anderes Kätzchen zum Spielen. Katzen verstehen sich sehr gut darin, ihre Grenzen auszureizen, ohne sich dabei gegenseitig zu verletzen. Du kannst die beiden daher ganz ihrem Spiel überlassen.
Natürlich ist die Anschaffung einer Zweitkatze etwas anderes als der Kauf eines Katzenspielzeugs. Du übernimmst auf viele Jahre die Verantwortung für ein Lebewesen. Wenn du allerdings Platz genug für zwei Katzen hast, solltest du den Schritt auf jeden Fall wagen. Mit zwei Katzen wirst du dir viel leichter tun als mit einer. Sie langweilen sich weniger und beschäftigen miteinander. Und ein Spielkamerad steht jederzeit zur Verfügung.
Leite die Aggression beim Spielen auf ein Spielzeug um
Katzenspielzeug eignet sich hervorragend zum Spielen. Deine Fellnase kann sich austoben, während deine Hände von den „Kampfhandlungen“ verschont bleiben.
Du solltest deiner Katze beim Spielzeug immer mal wieder etwas Abwechslung bieten, damit sie die Lust am Spielen nicht verliert. Es gibt Katzenspielzeug in allen Ausführungen zu kaufen. Du kannst aber natürlich auch selbst etwas basteln. Wenn das gemeinsame Spiel beendet ist, solltest du das Spielzeug in einer Kiste oder Schublade verstauen. Wenn es nämlich ständig verfügbar ist, wird dein Stubentiger schnell die Lust daran verlieren.
In unserem Artikel „9 Dinge, die du beim Spielen mit deiner Katze beachten solltest“, findest du weitere nützliche Hinweise zu diesem Thema.
So hältst du deine Katze von deinen Händen fern
Hände und Finger können für Katzen sehr verlockend sein. Wenn deine Katze voll in Fahrt ist, wird sie von deinen Händen vermutlich nur schwer wieder ablassen.
Was du jetzt nicht tun solltest
- Was tut eine Katze, wenn sich ihre Beute aus dem Staub machen will? Richtig, sie wendet mehr Kraft an und versucht mit allen Mitteln, ihre Trophäe festzuhalten. Du solltest daher nicht versuchen, deine Hand ruckartig wegzuziehen.
- Du solltest deine Samtpfote auch nicht anschreien. Sie ist in dieser Situation nicht ganz bei sich und kann das Schreien nicht richtig einordnen. Alles, was du damit erreichen wirst, ist, dass sie Angst bekommt. Das kann wiederum zu einer angstinduzierten Aggressivität führen und die gilt es, zu vermeiden.
- Unter welchen Umständen auch immer: Schlage deine Katze niemals. Für deine Katze bedeutet das Stress und Angst. Sehr wahrscheinlich wird sie dann beim nächsten Mal erstreckt kratzen und beißen.
Was du stattdessen tun solltest
- Vermeide Augenkontakt mit deiner Katze
- Bewahre die Ruhe
- Entspanne die gefangene Hand
- Lenke deine Katze mit der anderen Hand mithilfe eines Spielzeugs ab
- Bringe deine Katze dazu, die neue Beute zu jagen und von deiner Hand abzulassen
Wenn kein Spielzeug oder ähnliches griffbereit liegt, kannst du deine Fellnase auch mit der freien Hand ablenken. Klopfe auf den Boden oder ein Möbelstück oder kratze mit den Fingernägeln über das Sofa oder ein Kissen. Deine Katze wird ihre Aufmerksamkeit dieser Beute schenken und die „alte“ vergessen.
Sobald dein Stubentiger lockerlässt oder die Hand ganz freigibt, solltest du sie schnell aus der Gefahrenzone bringen.
Lass deine Katze danach am besten in Ruhe und gönne ihr ein wenig Zeit, um wieder herunterzukommen.
Bleibe konsequent
Es ist notwendig, dass du konsequent aggressives Spielen deiner Samtpfote dir gegenüber unterbindest. Sobald sie deine Hände oder andere Körperteil als Objekt ihres Spielens auserkoren hat, solltest du wie oben beschrieben vorgehen und dich der Situation entziehen. Gleiches gilt, wenn deine Katze deine Hände und Füße jagt, wenn sie unter einer Decke liegen.
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